Der Schwarzwald ist voller mystischer Geschichten und viele davon erzählt man sich heute noch. Von geheimnisvollen Seemännlein über Hirsche mit übernatürlichen Fähigkeiten bis zu plötzlich verschwundenen Klöstern … Hier finden Sie eine Auswahl von bekannten und weniger bekannten Sagen und Legenden, die bei uns im Schwarzwald beheimatet sind. Viel Vergnügen beim Lesen!
In unserer Feingeistbrennerei werden nur ausgesuchte und qualitativ hochwertige Birnen, Kirschen, Pflaumen und Mirabellen zu feinen Obstbränden verarbeitet. Das ist kein Geheimnis. Kaum jemand weiß jedoch, dass auch die pflaumenartigen Früchte der Zibarte spät im Jahr geerntet werden. Sie wachsen wild auf den Höhenzügen des Schwarzwaldes bei Schwend unweit des sagenumwobenen Mummelsees. Dieser Ort ist so mystisch wie jeder Tropfen Destillates dieser Wildpflaumenart, die nur hier im Schwarzwald bekannt ist und von uns zu markantem, einzigartigem Zibärtle Brand destilliert wird. Wie die mystische Kraft in unsere feinen Wässer und Geiste gelangt, bleibt unser Schwarzwaldgeheimnis. Kein Geheimnis jedoch ist die weitbekannte Sage der Nymphen aus dem Mummelsee.
Vor langer Zeit war der See von Nymphen bewohnt, die an kalten Winterabenden die Bauern in der Umgebung besuchten und sich mit ihnen die Zeit vertrieben. Sie mussten jedoch spätestens bis Mitternacht wieder zurück beim strengen König des Sees sein. Ein Bursche verliebte sich in eine der zauberhaften Nymphen. Heimlich verstellte er die Uhren, um mehr Zeit mit seiner Angebeteten verbringen zu können. So kamen die Nymphen zu spät in ihr nasses Zuhause. Der Zorn des Königs war groß und es gab ein Unwetter, das den See aufwühlte. Tags darauf zeugten Blutlachen am Seeufer vom Schicksal der Nymphen, die seither nie mehr gesehen wurden.
Die Axt spielt nicht nur in der Heiligenlegende Trudperts eine wichtige Rolle, sie kann auch als Sinnbild der Urbarmachung des Schwarzwaldes angesehen werden. Das Lichten der dunklen Wälder mit der groben Axt schaffte nicht zuletzt auch Raum für die heute hier gedeihenden Obstbäume und Beerensträucher, deren reiche Früchte wir jedes Jahr aufs Neue ernten dürfen. Nicht umsonst sind gekreuzte Äxte auf dem Etikett unserer exklusiven Momentum Brände abgebildet – eine Hommage an die allmähliche Besiedelung des Schwarzwaldes und an die Mythen, die mit der Geschichte dieser Gebirgsregion verbunden sind.
So kraftvoll und klar eine Axt das Holz spaltet, so kraftvoll und klar sind auch unsere feinen Wässer und Geiste.
Mit höchstem Anspruch an Geschmack und Aroma entstehen in unserer Feingeistbrennerei einzigartige und unvergleichlich feine Obstbrände voller Geheimnisse.
Die Geschichte des heiligen Trudpert selbst beginnt – wie sollte es anders sein – bei uns im großen, schwarzen Wald. So begab es sich im Jahre 604, dass der irische Missionar Trudpert in einem Tal am Fuße des Belchens eine Einsiedelei gründete, um die heidnischen Alemannen zu missionieren. Doch sein Wirken währte nicht lange: Schon drei Jahre später, der Überlieferung nach am 26. April, wurde er von einem seiner Knechte mit einer Axt erschlagen.
Benediktiner gründeten an diesem Ort ca. im Jahr 815 das Kloster St. Trudpert. Papst Stefan ließ Trudpert schließlich im 9. Jahrhundert heiligsprechen. Bis heute ist die Klosteranlage im malerischen Münstertal mit der barocken Klosterkirche ein imposantes Wallfahrts- und Ausflugsziel im südlichen Schwarzwald.
Diese Sage vereint zahlreiche traditionelle Schwarzwälder Handwerksberufe: Köhler (Kohlenmunk-Peter), Flößer (Holländermichel, ein Waldgeist) und die Schwarzwälder Glasbläser (mystisches Glasmännlein). Hitze, Holz und Glas – drei Bestandteile, die für das Brennen, Veredeln und Abfüllen unserer feinen Brände vonnöten sind. Und da unsere Brände weit mehr als nur die sichtbaren Zutaten enthalten, ist es nicht verwunderlich, dass zwei der drei Figuren in dieser Sage Geister sind. Unsichtbare, feine Geister aus dem Schwarzwald, die wir mit Leidenschaft und handwerklichem Können in unseren mystischen Obstbränden einfangen.
Die Arbeit des Kohlenmunk-Peters war schmutzig und hatte ein sehr niedriges Ansehen. Um an Reichtum und Ansehen zu gelangen, ging er zum Glasmännlein, das ihm drei Wünsche gewährte. Nur zwei seiner Wünsche erfüllte es ihm, doch da sie alle zu kurzsichtig waren, wurde Peter bald mittellos.
Also wendete er sich an den Holländermichel, einen bösen Waldgeist, aus Sorge um sein weiches Herz. Der Holländermichel nahm sein Herz im Tausch gegen einen kalten Stein und 100.000 Taler. Doch das Leben ganz ohne Gefühle machte ihm keine Freude. Der Holländermichel verweigerte jedoch die Rückgabe seines Herzens und gab Peter noch mehr Geld, worauf sich Peter in einen geizigen und unbarmherzigen Geldverleiher verwandelte.
Als seine Frau Lisbeth einem kleinen alten Mann Hilfe gewährte, erschlug er sie sogar wegen ihres Mitleids. Der alte Mann entpuppte sich als das Glasmännlein und gab Peter acht Tage Zeit, sein Leben zu überdenken. Als er es bereute, verriet ihm das Glasmännlein einen Trick, um sein Herz zurückzubekommen. Peter besuchte erneut den Holländermichel und behauptete, er hätte gar keinen Stein in der Brust. Als dieser ihm zum Beweis sein echtes Herz wieder einsetzte, konnte Peter ihn mit List bezwingen.
Das Glasmännlein erweckte Lisbeth wieder zum Leben und Peter arbeitete wieder als fleißiger Köhler. So wurde er auch ohne Reichtum zu einem angesehenen Mann.